ArduSmartPilot 2.0: Bugfixes und neue Tipps.
Der erste nunmehr zwei Jahre alte ArduSmartPilot aus dem Heise Newstickerbeitrag fliegt noch immer: Er ist ein gutes Stück schwerer durch die vielen Klebestellen geworden, und die meisten unzulänglichkeiten wurden beseitigt. Auch der Autor (bisher kein Modellflieger) kann ihn nun mehrere Minuten in der Luft halten ;-).
Die Erfahrungen mit Schülerprojekten und die Rückmeldungen von ArduSmartPilot-Makers haben wesentlich zur Optimierung des Flugzeugs beigetragen. Nachfolgend werden diese Verbesserung dargestellt.
Risse im EPP können sehr einfach mit einem dünnflüssigen Sekundenkleber geklebt werden: Dazu den Riss des EPP durch Aufbiegen öffnen und den Sekundenkleber einfließen lassen. Danach den Riss mehrmals öffnen und schließen, damit sich der Kleber flächig verteilt. Abschließend Riss kräftig zusammendrücken bis der Kleber ausgehärtet hat.
Einen sauberen Bruch des EPPs kann man am besten mit „UHU Por“ kleben. Dieser Spezialkleber ist aber nicht unbedingt nötig. Er hat den Vorteil gegenüber Sekundenkleber und Epoxidharz, dass die Klebestelle genau so elastisch ist wie das EPP-Material.
Trümmerbrüche klebt man am besten mit einem schnell härtenden Epoxidharzkleber (2-Komponenten), da dieser auch Spalte füllt.
Das Einstecken es Akkus in einen dafür hergestellten Schlitz hat sich nicht bewährt. Durch die Kerbwirkung des Schlitzes und durch das hohe Gewicht des Akkus kommt es an dieser Stelle bei Abstürzen zu Beschädigungen.
Die optimale Position des Akkus ist seitlich am Rumpf. Er wird dort mit einem Klettpunkt befestigt, damit er in Längsrichtung zum Austarieren des Flugzeugs noch verschoben werden kann. Durch die Klettbefestigung kann sich der Akku auch bei einem Aufschlag lösen und beschädigt durch seine Trägheitskraft nicht mehr den Rumpf. (Den Klettpunkt muss man -auch wenn er selbstklebend ist- mit Sekundenkleber am EPP kleben.)
Die restlichen Komponenten (Elektronik, Servo, ESC) befestigt man am besten auf der gegenüberliegenden Rumpfseite, damit der ArduSmartPilot auch quer zur Flugrichtung möglichst austariert ist.
Um das Fliegen zu lernen, ist die Reichweite (im Worst Case 70 m) meistens zu kurz. Denn hier ist eine große Flughöhe ideal, um nicht bei jeden Steuerfehler auf dem Boden zu „landen“. Lernt man aber das Fliegen zuerst mit dem Simulator, dann kann man anschließend das Flugzeug auf einen 70 m Radius begrenzen.
Mit voll geladenem Akku scheint die BT-Reichweite höher zu sein als mit halb leeren Akku.
Es empfiehlt sich auch, das Smartphone vor dem Fliegen herunter zu fahren, damit anschließend wenige Prozesse die ArduSmartPilot App beeinträchtigen können.
Sämtliche Lötstellen (z.B. am Arduino oder BT-Modul) werden am besten mit Heißklebertropfen verstärkt.
Optimal ist ein 6x4 Propeller. Größere Propeller sind auch möglich. Jedoch streikt dann der Motor, wenn man die Motorleistung von 0 direkt auf 100 % erhöht. Letzteres kann jedoch vermieden werden, wenn die Motorleistung stufenweise erhöht wird.
Eine zu hohe Motorleistung macht den ArduSmartPilot unnötig schnell und damit schwer zu fliegen. Bei dem hier gezeigten Modell erwies sich eine Motorleistung von ca. 40 Prozentpunkten als optimal. Die fünf Tasten der App wurden somit mit den Motorleistungswerten 0, 30, 40, 50 und 60 % belegt (statt 0, 25, 50, 75 und 100 %).
Der in der Stückliste angegebene ESC ist von hobbyking.com oft nicht lieferbar. Man kann aber jeden anderen ESC verwenden, der den maximalen Strom (7,5 A) des Motors liefern kann. Genau so gut kann auch ein anderer Motor verwendet werden.
Mann sollte aber nicht einen zu starken ESC bzw. Motor verwenden, da dadurch das Fluggewicht unnötig erhöht wird.
Der Anschlag für den Flügel am Rumpf bricht bei Abstürzen schnell ab. Verwendet man ein straff sitzendes Gummi, um den Flügel zu befestigen, dann kann auf den Anschlag verzichtet werden.
Das Seiten- und das Höhenruder sollten aus EPP-Material gebaut werden. Die EPP-Streifen dafür sollten ideal eine Breite von 2,5 bzw. 3 cm haben. Die Ruderhörner werden aufgeklebt. Dabei auf die richtige Ausrichtung der Ruderhörner achten, denn nur so wird eine symmetrische und maximale Ruderauslenkung erreicht.