10 Jahre REZ

Interview mit Isabella Bösl - Entwicklungsingenieurin bei AVAT Automation GmbH
Das Reutlinger Energiezentrum für Dezentrale Energiesysteme und Energieeffizienz (REZ) als kooperativer Lehr- und Forschungsverbund steht in der Verantwortung kluge Köpfe für die Energiewende auf höchstem Niveau auszubilden. Wir bilden Wirtschaftsingenieure im Master aus.
Das REZ verfügt über ein breites Forschungsspektrum und eine exzellente technische Ausstattung und versteht sich als Kooperationspartner für Industrie, Wirtschaft, Kommunen, Verwaltung sowie Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen. So dient es als transdisziplinäre Plattform für innovative Energielösungen durch angewandte Forschung und Lehre.
Das REZ feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges. Frau Bösl, Sie haben 2022/2023 DEE studiert. Seitdem ist ein wenig Zeit vergangen. Hat sich der Master „bezahlt“ gemacht? Wenn ja, inwiefern?
Definitiv, der Master war eine bereichernde Zeit. Durch den Schwerpunkt „Energietechnik“ konnte ich das vorhandene Wissen weiter vertiefen, was sich im Berufsalltag bereits auszahlte. Insbesondere Fächer wie Simulationstools, Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmeübertragung haben mich ermutigt, meine berufliche Perspektive in der Energietechnik zu suchen.
Was in unserem Masterprogramm in Reutlingen hat Ihnen persönlich geholfen, sich auf das Berufsleben besser vorzubereiten?
Durch meinen Bachelorstudiengang „Erneuerbare Energien“ hatte ich bereits Grundlagen in der Energietechnik- und Wirtschaft. Die vielfältigen Möglichkeiten im Master haben mir geholfen, fundierte Kenntnisse aufzubauen und mich breiter im vielfältigen Tätigkeitsbereich der Energiebranche aufzustellen. Durch das breite und komplexe Themenfeld werden wertvolle Tools bzw. Methoden an die Hand gegeben, die im Hinblick auf verschiedenste Anforderungen im Berufsalltag sehr wertvoll sind.
Das REZ legt besonders Wert auf die Anwendungsorientierung und das Netzwerkeln. Wie bewerten Sie rückblickend die Bedeutung des Netzwerks, das Sie durch das REZ aufgebaut haben?
Durch den Kontakt des REZ in die Wirtschaft fällt der berufliche Einstieg leicht. Schon während der Anfangszeit im Master, als man noch nicht wusste wo die persönliche Reise hingeht, kam man durch Vorträge oder Exkursionen in Kontakt zur Wirtschaft. Während meiner Werkstudentenzeit hatten sich viele Kollegen gefunden, die ihren Master in Reutlingen absolvierten.
Können Sie uns von einer besonders einprägsamen Erfahrung in Reutlingen berichten?
Das Engagement der Professorinnen und Professoren sowie der Mitarbeiter des REZ bleiben mir sehr positiv in Erinnerung. Insbesondere denke ich gerne an die Masterthesis-Betreuung von Prof. Thomas zurück, der mich mit viel Einsatz und ehrlichem Feedback bestmöglich bei meiner Masterarbeit unterstützt und begleitet hat.
Ihr Fazit zum Studiengang
Der Master in Reutlingen hat ein breites Spektrum an Möglichkeiten für den Einstieg in die Energiebranche. Sowohl energiewirtschaftliche als auch technische Kompetenzen werden fundiert und auf hohem Niveau vermittelt. Mir hat der Austausch mit Kommilitonen und Experten durch eine Vielzahl an Projektarbeiten sehr gefallen. Die übersichtliche Größe des Studiengangs sorgt für eine entspannte Lernatmosphäre. Man hat immer das Gefühl für Zukunftsaufgaben gerüstet zu sein, sei es bei Werkstudententätigkeiten, Praktika oder für die anschließende Beschäftigung in einem Unternehmen.
Wir sagen vielen Dank für das Interview und wünschen Ihnen auf Ihrem Weg alles erdenklich Gute!
Interview mit Sebastian Ligewie Msc
Das REZ feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges. Herr Ligewie, Sie haben 2022-24 DEE studiert. Seitdem ist ein wenig Zeit vergangen. Hat sich der Master „bezahlt“ gemacht? Wenn ja, inwiefern?
Auf jeden Fall. Ich wollte nach dem Bachelor unbedingt in Richtung Energiemärkte gehen, wusste aber nicht so richtig, wie ich das anstellen sollte. Durch meinen Bachelor war ich eher auf das Energiemanagement fokussiert. Mein Wunsch war es aber eher das ganze Thema Energie und Energiewende auf einer marktlichen Ebene zu betrachten. DEE richtet sich ja bewusst an ein sehr breites Publikum und hat es mir ermöglicht, die Weichen richtig zu stellen. Inzwischen muss ich sagen, dass es besser fast nicht laufen könnte. Ich habe mich nach meiner energiewirtschaftlichen Grundausbildung bei EnergyBrainpool, dann auf den Bereich Batteriespeicher und Kurzfristmärkte spezialisiert. Inzwischen wurde EnergyBrainpool gekauft und ich bin mit Montel Analytics im europaweiten Austausch mit „Gleichgesinnten“, also beispielsweise Batterieexperten aus den BeNeLux-Ländern.
Was in unserem Masterprogramm in Reutlingen hat Ihnen persönlich geholfen, sich auf das Berufsleben besser vorzubereiten?
Tatsächlich die ganzen Projektarbeiten, die es im Studium gab. Die sind nah dran an den Projekten, die ich so täglich mache. Besonders das Jonglieren mit den Zahlen – also Erzeugungsprofile, Preisreihen usw. hin und herschieben – ist etwas, das ich in der Zeit in Reutlingen gelernt habe und was mit sehr nützlich ist. Auch das 2. Semester im Studium ist ja besonders fordernd gestaltet, sodass man zeitweise abwägen muss, wo wie viel Arbeit reinfließt. Da lernt man zwangsweise effizient und im Team zu arbeiten. Auch das ist ein Skill, das ich genau so 1:1 anwenden kann und muss. Das Ganze kommt natürlich zum Offensichtlichen, dem vermittelten Fachwissen, hinzu.
Das REZ legt besonders Wert auf die Anwendungsorientierung und das Netzwerkeln. Wie bewerten Sie rückblickend die Bedeutung des Netzwerks, das Sie durch das REZ aufgebaut haben? Sind dauerhafte Kontakte oder Freundschaften entstanden?
Ich habe regelmäßigen Kontakt zu Ex-DEElern. Ich denke, da ist schon ein wertvolles Netzwerk entstanden. Von Stadtwerken bis Forschungseinrichtungen – man findet sie überall die DEEler. Ich wüsste zu fast allen Energiemarkt-Themen, wen ich wo kontaktieren könnte, falls ich nicht weiterweiß.
Können Sie uns von einer besonders einprägsamen Erfahrung in Reutlingen berichten?
Ich kann mich noch sehr gut an die Gruppenarbeiten bei Frau Löbbe erinnern. Am Ende gab es immer eine Präsentation der Ergebnisse. Um zu testen, wie sicher wir mit den Ergebnissen sind und ob wir uns mit Sicherheit präsentieren können, hat uns Frau Löbbe immer mit Fragen „gegrillt“. Da konnte man das Performen in Stresssituationen gut üben. Ist mir auch heute noch im Gedächtnis und war eine nützliche Übung, von der ich heute noch profitiere.